Seit letzter Woche ist die Weinlese in Baden im Gang. Das Weingut Thomas Harteneck berichtet: „Nach einem anspruchsvollen Jahr mit vielen Niederschlägen und einer vergleichsweise späten Reife konnten wir nun die ersten Trauben ernten. Den Beginn machten wir am Montag mit Spätburgunder- und Cabernet Trauben.”

Biowinzer freuen sich über die derzeit kühlen Nächte, die perfekt sind für die Aromaentwicklung. Gerechnet wird mit einer  kleinen Erntemenge, dafür seien die Trauben derzeit gesund.

„Trunken müssen wir alle seyn“: So ist die 2. Literarische Online-Weinprobe mit Barbara Greese und Paulin Köpfer im Weingut Zähringer überschrieben.

Barbara Greese liest Gedichte und Geschichten über den Saft der Reben. Dazu genießen die Online-Teilnehmer drei Weine aus dem Weingut Zähringer.

Die Online-Weinprobe findet statt am Freitag, 22. Oktober 2021 von 20:00 – 21:30 Uhr und kostet mit Weinpaket und Versand 59 €.

Die Anmeldung ist ab sofort möglich, Anmeldefrist ist der 10. Oktober

Die aktuell hohen Verluste der ökologisch wirtschaftenden Winzer durch Pilzkrankheiten griff die Badische Zeitung jetzt in einem Artikel auf. Diese Bioweinbau-Betriebe stünden unter Druck, weil ihnen nur begrenzte Schutzmittel gegen Pilzerkrankungen zur Verfügung stünden, was sich auf den Weinbau des ganzen Landes auswirke: „Schließlich sollen bis zum Ende des Jahrzehnts 30 bis 40 Prozent der Betriebe ökologisch wirtschaften”, heißt es in dem Artikel.

Als Beispiel angeführt wird ECOVIN-Winzer Martin Schmidt, der nach eigener Schätzung in diesem Jahr mit Einbußen von bis zu 50 Prozent durch Peronospora rechnet. Das wird in dem Bericht unter anderem darauf zurückgeführt, das Kalium-Phosphonat nicht mehr gegen Pilzkrankheiten eingesetzt werden darf.

Chancen sieht man in der Förderung pilzwiderstandsfähiger Rebsorten (Piwi), ohne die eine Bio-Umstellung von bis zu 40 Prozent bis 2030 nicht zu schaffen sei.

Durchaus unterschiedlich präsentieren sich die Reben in den badischen ECOVIN-Weinbergen. Dass einige Sorten schon relativ früh gereift sind zeigt auch die Tatsache, dass die ersten Betriebe bereits neuen Süßen anbieten.

Mit einer späten Lese der Ecovin-Erzeuger in Baden erst ab dem 15. September rechnet Paulin Köpfer. Das ist drei Wochen später als in den frühen Weinlese-Jahren 2018 und 2020.  Der Vorsitzende des Regionalverbands Baden nennt als Ursache dafür die Fröste im April und den nassen Sommer. „Die Ecovin-Erzeuger müssen sich auch mit einem Ertragsverlust abfinden,” berichtet er und verweist auf die Probleme für den Bioweinbau in der Region.

Begrüßenswert sei aber, dass die Temperaturen bis Ende September deutlich kühler sein sollten und das einen entspannteren Leseverlauf begünstigt. Das sei vor allem nach den stressigen Sommermonaten hilfreich für die Biowinzer.

Die Witterung habe die Winzer in diesem stark herausgefordert, so Köpfer. Die gesamte Weinbaubranche leide unter dem Pilzdruck, den die dauerhaften Niederschläge verursachten. Der ECOVIN Verband verhandele deswegen jetzt über die Zukunft des Bioweinbaus und speziell den Anbau pilzwiderstandsfähiger Rebsorten (PIWI).

Auch wenn die Erträge 2021 sehr niedrig ausfallen werden, erwartet Köpfer Spitzenqualitäten, weil die späte Lese die Säurewerte begünstige, was gerade den Weiß- und Roséweinen zugute käme.

Ein bißchen mehr Sonne wünschen sich nicht nur die Biowinzer im Markgräflerland. Aber weil die Vegetation noch nicht so weit ist, wie im diese Zeit im Vorjahr, bleiben noch einige Tage, in denen die Reben Sonne tanken können.

Wie der Vorsitzende von ECOVIN Baden, Paulin Köpfer, bereits festgestellt hat: Die Lese der Biowinzer in Südbaden wird wohl nicht so früh beginnen, wie 2020. Außerdem, so legte er dar, werde der Ertrag wohl geringer ausfallen. Zur Erinnerung: 2020 hatte die Lese vereinzelt schon Mitte August begonnen, und war Ende August in vollem Gange. Aber das Vorjahr galt auch als ein ausgesprochen frühes Jahr. Somit müssen sich nicht nur die Winzer, sondern auch die Anhänger des Federweißen oder Neuen Süßen noch gedulden.

Am 24./25. September 2021 findet im Weingut Harteneck im Markgräflerland ein Weinerlebnis Wochende statt. Bereits kurz zuvor können Besucher bei der Vollmond-Weinlese am 21. September dabei sein.

Besucher des Weinerlebnis-Wochenendes können bei der Arbeit während der Weinlese mithelfen: Das reicht vom selektiven Traubenschneiden bis zum Weg auf die Kelter. Und sie können erleben, wie die Trauben im Keller verarbeitet werden.

Freitag, 24. September 2021: 19 – 21 Uhr Weinprobe
Samstag, 25. September 2021: 9.30 – 17 Uhr Weinlese mit Vesper im Weinberg und Kellerführung

Kosten: gesamt 85 Euro/ Person. Anmeldung bis Sonntag, 12. September 2021.

Beeindruckende Aufnahmen, leider im negativen Sinn, zeigte ein Beitrag von SWR Aktuell Baden-Württemberg jetzt (am 2. August 2021). Hier wurde veranschaulicht, welchen Schaden die Pilzkrankheit Peronospora in diesem Sommer in den Weinbergen anrichtet. Für ECOVIN Baden berichteten Klaus Benz und Paulin Köpfer aus dem Markgräflerland. Der Ernteausfall wurde auf 60 bis 70 Prozent beziffert.

Auch hier wurde ein weiteres Mal eine Lösung in Aussicht gestellt: Pilzwiderstandsfähige Rebsorten (PIWI) würden wesentlich besser mit den Pilzkrankheiten fertig, als die klassischen herkömmlichen Rebsorten. Knackpunkt ist derzeit noch das Verbraucherverhalten, schilderte Paulin Köpfer: „Wenn der Verbraucher erkennt, dass ihm diese Weine genauso gut schmecken, ist für uns viel erreicht”.

Ein schönes Zeichen der Solidarität mit den vom Hochwasser betroffnen Winzern an der Ahr setzen Biowinzer auch aus Südbaden. Thomas Harteneck zum Beispiel beteiligt sich mit seinen Bioweinen an der Aktion „SOLIDA(H)RITÄT Paket” und meint: „Unsere Kolleg*innen an der Ahr hat das Hochwasser in unvorstellbarem Maße getroffen. Manche haben tatsächlich ihre gesamten Betriebe mitsamt den Maschinen und den Weinen verloren.”

In der Solidaritätsaktion liefern Winzer allen Anbaugebieten Deutschlands und auch aus dem Ausland Weine zu einer Sammelstelle, wo Überraschungspakete zusammengestellt werden. Der Erlös kommt den betroffenen Gebieten an der Ahr zugute.