Großes Bohei in der Presse: Abkommen mit USA: Winzer fürchten Coca-Cola-Weine schreibt Focus. Und auch N-TV meint:
Deutschlands Winzer empört – Angst vor „Coca-Cola-Weinen“. Ganz zu schweigen von meiner heimischen Badischen Zeitung, die sich ansonsten der Weinthemen nicht auf der ersten Seite annimmt. Was geht hier vor?
In dürren Worten beschrieben: In den USA kann man – ähnlich wie Coca-Cola – nun auch Wein sozusagen chemisch herstellen. Man nimmt dazu die Grundsubstanz Wein chemisch auseinander und setzt sie – aufgemischt mit einigen für diesen Zweck nützlichen Substanzen wieder zusammen. Ob das Ganze wie Cola schmeckt ist noch nicht überliefert. Tatsache scheint aber, dass die EU solche Mixturen ins Land lassen wird und sie auch nicht eigens kennzeichnen wird.
Wer also künftig Wein aus den USA kauft, der kann nicht genau wissen, was er nun zu sich nimmt. Ein Naturprodukt, wie es auch unsere konventionell arbeitenden Winzer immer in den höchsten Tönen loben, ist zumindest das dann nicht mehr. Dagegen erscheint die Diskussion um die hierzulande noch immer verpönten Holzchips, die dem Wein eine Barriquenote verleihen sollen, geradezu niedlich.
Das Ganze ist zu traurig, um es lächerlich zu machen. Die Winzer hierzulande – egal ob konventionell oder biologisch arbeitend – werden aufschreien. Nüchtern betrachtet aber könnte man meinen, die Biowinzer brauchen zumindest keinen geschäftsschädigenden Einfluss zu befürchten: Die Zahl der eher konservativen Weinfreunde hierzulande ist einfach zu groß, die Achtung vor dem, was man mit dem Begriff Weinkultur zusammenfasst sicher zu mächtig, als dass man ein massenhaftes Abwandern vom Wein zum Pseudowein befürchten müsste.
Im Gegenteil. Sollte die Kennzeichnung für solcherlei Produkte entgegen dem allgemeinen Trend umgangen oder gar auch für deutsche Produkte aufgeweicht werden, dann bliebe dem Verbraucher letztlich nur eine Gewissheit: Die Bio-Labels garantieren ihm, dass so gekennzeichnete Weine weder gentechnisch verändert sind noch chemisch aufgebrezelt wurden.
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