So könnte man einen Artikel des Delinat-Instituts zusammenfassen. Diese Erkenntnis ist freilich nicht neu und wird hierzulande vom Weinbauinstitut und dem dort angesiedelten Beratungsdienst für ökologischen Weinbau schon lange verbreitet. Nichtsdestotrotz lohnt es offenkundig, immer wieder auf diese Erkenntnisse hinzuweisen: „…statt der Wissenschaft und ihrem Auge vertrauen die Winzer meist lieber den Spritzplänen der Agrochemie“, berichtet das Delinat-Institut.
Weil Falscher und Echter Mehltau eine echte Existenzbedrohung für die Winzer sind, spitzten die Winzer „lieber einmal mehr als einmal zu wenig“. Dabei lasse sich aus den Daten lokaler Wetterstationen sehr genau berechnen, wann tatsächlich Gefahr durch Mehltaupilze drohe.
Wer aufs Wetter achtet, der braucht weniger Spritzmittel: Diese Erkenntnis verbreitet sich zunehmend. Im Weinbau, und auch in anderen landwirtschaftlichen Kulturen steigen die Mengen der jährlich ausgebrachten Pflanzenschutzmittel noch immer. Die Ausbreitung der für den Biowinzer gefährlichsten Erkrankungen der Reben gehen zurück auf Pilze wie dem Falschen Mehltau (Peronospora viticola). Und die Verbreitung der „Pero“ hängt eng zusammen mit Temperatur, Luftfeuchtigkeit und den Niederschlagsmengen.
Gerade deswegen aber lässt sich die Ausbreitung der Pilzkrankheiten relativ gut vorhersagen. Durch Wetterbeobachtung, so heißt es unter anderem auch im Delinat Institut, ließe sich der Spritzmittelverbrauch um bis zu 30 Prozent senken.
Am Freiburger Weinbauinstitut nutzt man diese Erkenntnis bereits seit einiger Zeit und veröffentlicht auf einer eigenen Website Prognosen, die sich aus den Wetterdaten ableiten. Sie betreffen neben der Rebenperonospora auch Oidium und den Traubenwickler. Die Daten werden regelmäßig aktualisiert und umfassen einen Vorhersagezeitraum von fünf Tagen.