Wolfgang Abel ist in und um Freiburg ein Begriff: Seine Artikel in der Badischen Zeitung beweisen immer wieder Sach- und Ortskenntnis, gesunden Menschenverstand und Unabhängigkeit. Er selbst hat sich auch schon einmal als Herumtreiber bezeichnet, und das ist – überhaupt nicht abwertend – wohl ziemlich zutreffend.
Wolfgang Abel: „Freiburg, Breisgau, Markgräflerland“ kaufen
Wie sonst könnte es sein, dass jemand in einer Region, in der es wahrlich genügend Genussmenschen gibt, noch immer fast unbekannte Oasen entdeckt und beschreibt? Ob das nun besuchenswerte Terrassen entlegener Gasthöfe, Vesperstuben und Sterne-Restaurants sind, Dorf- und Hofläden, oder Winzer: Abel kennt sie. Und noch schöner: Er behält sein Wissen nicht für sich.
Da gehört es auch dazu, dass er Dinge, die ihm nicht gefallen, ebenso beim Namen nennt. Unsitten in der Gastronomie, Phantasienamen für Küchenkreationen oder handwerkliches bei der Verarbeitung von Lebensmitteln benennt er sachkundig. Und auch wenn die Kritik manchmal harsch ausfällt: Sein trockener Humor würzt auch Verrisse – zumindest für die Leser.
Nicht immer ist die Auflage ein Zeichen für die Qualität, in diesem Fall schon: Die 14. Auflage dieses im Laufef der Jahre immer umfangreicher gewordene Buch ist seit März im Handel. Der Preis (22 Euro für ein Taschenbuch) lässte viele Interessenten sicher zuerst zurückschrecken. Der Nutzwert lässt diese Ausgabe indes verschmerzen, mehr noch: Viele, die einen seiner regionalen Führer gekauft haben, legen sich rasch auch die anderen zu. Und selbstverständlich später auch die neuen Auflagen dieser Klassiker.