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Verwirr-Methode gegen Traubenwickler

Donnerstag, 06. Juli 2006

Manfred Schmidt (links) und Dr. Michael Breuer kontrollieren das Versuchsgelände.

ECOVIN-Winzer erproben umweltfreundliche Methoden gegen Schadinsekten – Forschungsprojekt des Freiburger Weinbauinstitutes für kleine Rebflächen

FREIBURG. Das Problem ist seit langem bekannt, die Lösung dafür auch: Der Traubenwickler nistet sich in den Weinreben ein und verdirbt den Winzern die Ernte. Schon in den 40er Jahren erkannte man, dass Sexuallockstoffe zur Bekämpfung des Einbindigen Traubenwicklers geeignet sind. Und als in den 90er Jahren auch sein Artgenosse, der Bekreuzte Traubenwickler aus südlichen Regionen nach einwanderte, wurden zunehmend Insektizide und auch Sexuallockstoffe, Pheromone, eingesetzt.

Die neuen, spaghettiförmigen Dispenser

ECOVIN-Winzer sind davon ebenfalls betroffen: Aber zum einen tritt der Traubenwickler nicht überall auf, zum anderen nutzen sie ein umweltfreundliches Spritzmittel. Die Umweltbelastung bleibt dadurch in der Folge relativ gering. Bei einem Befall bleiben also Mehraufwand und Kosten für die Spritzungen und die Bodenverdichtung durch den Einsatz des Traktors. Zwei bis fünf Insektizideinsätze mit dem biologischen Bakterienpräparat „Bazillus Thuringiensis pro Jahr seien nötig, um gegen Einbindigen und Bekreuzten Traubenwickler vorzugehen.

Konventionell arbeitende Winzer setzen überwiegend auf Spritzungen und bringen verschiedene In-sektizide aus. Wegen der langen Flugzeiten des Bekreuzten Traubenwicklers sind Spritzungen generell schwierig, weil sie ein kleines Zeitfenster abdecken. Statt mehrmaliger Spritzfahrten im Frühjahr Dispenser auszubringen und danach die Fallen zu kontrollieren, bedeutet einen geringeren Aufwand.

Die Verwirrmethode griff vor allem bei dem hier seit langem etablierten Art, dem Einbindigen Traubenwickler. Außerdem wurde sie vorwiegend auf großen Flächen eingesetzt, berichtet Dr. Michael Breuer. Denn vor allem an den Rändern der Flächen müssen die Duftstoffe intensiver eingesetzt werden. Und je kleiner die Fläche, desto größer der Anteil der Randzonen im Verhältnis zur Fläche, und desto unwirtschaftlicher ist das Verfahren.

Der Biologe Breuer leitet das Fachgebiet Ökologie beim Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg und arbeitet schwerpunktmäßig an den tierischen Schädlingen der Weinrebe. Er stellte fest, dass das simple System der Pheromonverwirrung vor allem beim neu hinzugekommenen Bekreuzten Traubenwickler noch nicht optimal arbeitet: „Damit sich der Traubenwickler vermehren kann, verströmt das Weib-chen sexuelle Duft- und Lockstoffe“, berichtet er. Bringt man nun viele kleine Duftquellen mit dem synthetisch hergestellten Lockstoff aus, finden die Männchen nicht mehr zu den Weibchen“.

Aber: „Die Duftstoffe landen aufgrund der kleinklimatischen Verhältnisse nicht immer da, wo sie hin sollen“, hat er festgestellt: Die Erwärmung der Luft am Tage lässt das Pheromon hangaufwärts strö-men, nächtliche Abkühlung dagegen sorgt für richtige „Pheromonseen“ mit getränkter Kaltluft in den tieferen Lagen.

ECOVIN-Winzer Manfred Schmidt vom Hofgut Consequence in Vogtsburg-Bischoffingen wurde in seiner Funktion als Rebschutzwart der Gemeinde auf die Forschungen aufmerksam. Auf einer seiner Flächen wird heute untersucht, wie das Pheromonverfahren zu optimieren ist. Für Schmidt ist die Mitarbeit an dem Forschungsprojekt gewinnbringend: „Die Erfolgsquote beträgt 100 Prozent“, berichtet er. In den Kontrollfallen finden sich keine der unerwünschten Insekten. „Wir ersparen uns in diesem Jahr dadurch fünf Spritzungen“, berichtet er, und damit zusätzliche Verdichtungen des Bodens: Eine gute und lockere Bodenstruktur ist dem Biowinzer zum Erhalt des Bodenlebens wichtig.

Auch Michael Breuer wertet die Versuchsergebnisse als einen Erfolg, von dem schon bald Biowinzer und konventionelle Kollegen profitieren könnten. Um die Ergebnisse zu überprüfen wurden eigens „Flugkäfige“ für die Motten entwickelt: Eine bestimmte Zahl von Männchen wird ausgesetzt und mit Weibchen bestückte Fallen. Schlussendlich kann man genau sagen, wie viele Paare sich gefunden haben. Künftig können Breuer und seine Mitarbeiter die Ausbreitung der Pheromonwolke sogar in unterschiedlichem Gelände am Computer simulieren: Modelle von Klimadaten wurden dafür zur Verfügung gestellt.

Kontrolliert und bewertet werden aber nicht nur die Verteilung der Dispenser, sondern auch die damit eingesetzten verschiedenen Wirkstoffe sowie die unterschiedlichen Dosiersysteme. Durch die bisherigen Ergebnisse wurde das Verfahren bereits verbessert: Anstelle der ursprünglichen zwei Ampullen mit getrennten Wirkstoffen gegen Einbindigen und Bekreuzten Traubenwickler finden zunehmend spaghettidünne Kunststoffschnüre Verwendung, die mit beiden Substanzen getränkt sind. Sie dünsten während der ganzen Vegetationsperiode aus, und vermehrt bei Hitze, wenn auch die Aktivität der Falter zunimmt.

Ein erster Erfolg könnte sein, dass die hier getesteten Kunststoffschnüre schon bald in Deutschland zugelassen werden, was bisher nur für Versuchszwecke der Fall ist. Und dass eine Auswertung der Ergebnisse die umweltfreundliche Methode auch auf kleinen Flächen rentabel erscheinen lässt. Für Biowinzer Manfred Schmidt gibt’s daran keinen Zweifel: „Das kostet so viel wie drei Spritzungen, der Arbeitseinsatz ist geringer und der Wirkungsgrad besser.“

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