So titelte die Badische Zeitung gestern, zur Eröffnung der BioFach-Messe, in ihrem Wirtschaftsteil. Klingt zunächst besorgniserregend, ist es aber nicht wirklich. Zuerst die gute Nachricht: Bioweine werden immer wieder mal knapp, wenn der alte Jahrgang ausverkauft und der neue noch nicht gefüllt ist. Aber eine Knappheit, wie sie in der BZ befürchtet wird, steht vorläufig nicht zu erwarten.
Dort geht es nämlich darum, dass der Umsatz des Handels mit Bioware noch viel stärker wachse, als die Ausweitung der Bio-Anbaufläche. Ursachen dafür seien unter anderem bürokratische Hürden, bei der Umstellung auf Bio-Produktion. Neue Jobs entstünden in der Biobranche vor allem deswegen, weil Lebensmitteldiscounter jetzt Bioware „entdecken“.
Die von der BZ befragten Experten vertreten allerdings manchmal auch, naja, seltsam anmutende Meinungen. Ein befragter Trendforscher rate Biobauern, nicht zu zaudern. Zwar gäbe es die Gefahr, dass Discounter heute Bioware bewerben und morgen den Gartengrill, aber: Die Boombranche müsse fusionieren. Seine Vision sei „eine Kombination von Bio und Macdonalds ohne Kompromisse bei der Produktqualität“.
Da kann man manchmal doch froh sein, dass selbst die innovationsfreudigen Biowinzer im Grunde ihres Herzens meist eher konservative Menschen sind. Bewährte und qualitätsorienterte Konzepte werden da nicht von jetzt auf nachher über den Haufen geworfen, weil man auf einen Platz im Discounterregal schielt. Und Bioweine werden meistens auch nicht plötzlich knapp, weil „mein“ Winzer gerade seine Jahresproduktion zum Schleuderpreis in einen Tankwagen gefüllt hat.
Inwiefern die anderen Branchen den Spagat zwischen Massenmarkt und gerechten Preisen schaffen, ist schwer zu beurteilen. Beim deutschen Biowein Wein wird es wohl im deutschen Markt zumindest keine revolutionären Veränderungen geben.