„Heißer Sommer, nasser Herbst – guter Jahrgang“ – so titelt der ECOVIN Bundesverband in seiner aktuellen Pressemitteilung und bilanziert gute Traubenqualitäten bei unerwartet großer Erntemenge.
Aufgrund kühler Temperaturen erfolgte der Austrieb 2022 meist erst in der letzten Aprildekade, die Rebblüte setzte nach warmen Maitagen zwischen Ende Mai und Anfang Juni ein. Die trocken-heiße Witterung bis in den August – nur der Juni brachte mancherorts noch nennenswerte Niederschläge – beschleunigte die Entwicklung der Reben. „
Aus Baden berichtete der Vorsitzende des Regionalverbands, Paulin Köpfer, nach Oppenheim: „Unsere gut humusversorgten Bioweinberge zeigten positive Resilienz bezüglich den langen Trockenphasen“, sagt Paulin Köpfer von ECOVIN Baden. Bei Hitze und Trockenheit blieb der Pilzdruck durch Peronospora (Falschen Mehltau) aus, örtlich spielten der Befall mit Oidium, der Esca-Krankheit und ab dem September-Regen auch Botrytis eine Rolle.
Sensorisch präsentieren sich die werdenden Weine des Jahrgang 2022 ausdrucksstark, reintönig, aromatisch – so der Tenor der ECOVIN Winzerinnen und Winzer in allen Anbaugebieten.
Die Zusammenfassung für Baden aus der aktuellen Pressemitteilung:
In Baden haben die klimatischen Extreme – trocken-heißer Sommer und regenreicher September – zu ausgezeichneten Ergebnissen geführt. Der Druck von Pilzkrankheiten war im Jahresverlauf gering, so dass die Trauben kerngesund und wie gemalt die Weinberge zur Lese zierten. Die hohen Temperaturen beschleunigten die Reifeentwicklung und führten zu einer frühen Ernte, gut zwei Wochen vor dem langjährigen Schnitt. Von den folgenden Niederschlägen profitierten Reifeentwicklung und Ertragshöhe. Aufgrund moderater Temperaturen, vor allem nächtlicher Abkühlung, und guter Wasserversorgung trat die befürchtete Oechsle-Rallye wie in den Jahren 2003 und 2018 nicht ein. Der Reifefortschritt zeigte sich moderat aber beständig, die Ernte der unterschiedlichen Sorten und Qualitäten konnte termingerecht erfolgen. Für die Ausbildung von Aromen, den Erhalt der Säure und moderate Alkoholgehalte war dies ungemein förderlich.
Den ausführlicheren Regionalbericht von Paulin Köpfer kann man hier nachlesen.