18 Biowinzer in Baden und Württemberg freuen sich über die Prämierungen – die 30 Besten Bioweine Baden-Württemberg 2012
FREIBURG. „Der Trend zeigt weiter nach oben!” So umriss Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, vor Biowinzern und Verbrauchern anlässlich der 17. ECOVIN-Präsentation die Lage der Bio-Vermarkter. Im Historischen Kaufhaus in Freiburg zeigte sich der Minister bei der Preisverleihung der Besten Bioweine Baden-Württemberg 2012 beeindruckt von der gebotenen Qualität und prognostizierte zunehmen bessere Bedingungen für die Bio-Produzenten: „Die besten Jahre stehen dem Ökolandbau erst noch bevor”.
Bonde ergänzte auch, es sei Zeit, dass man davon wegkomme, dass Bekenntnisse zu Bioprodukten nur auf dem Papier stehen. Die Wende hin zum Ökolandbau entspräche auch den grün-roten Zielsetzungen der Landesregierung. Nach seinen Worten wird der Ökolandbau „weit überproportional” gefördert. Doch genüge es heute nicht mehr, hohe Qualität zu produzieren: „Gute Arbeit muss auch kommuniziert werden”, ergänzte er. Die 17. ECOVIN-Präsentation sei ein Paradebeispiel für die notwendige Umsetzung des Mottos: „Tue Gutes und sprich darüber”.
Auch auf die eigene Rolle bei der Förderung des Bio-Weinbaus wies Bonde hin. So habe er im vergangenen Jahr veranlasst, dass eine ganze Reihe pilzresistenter Rebsorten des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg im Land klassifiziert und für den allgemeinen Anbau freigegeben wurden. Zur weiteren Profilierung soll der Öko-Weinbaubetrieb des Staatlichen Weinbauinstituts, der ebenfalls ECOVIN-Mitglied ist, in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden.
Wie alle Redner freute sich Bonde besonders darüber, dass nach so vielen Jahren ECOVIN-Präsentation Baden jetzt erstmals eine landesweite Präsentation der Biowinzer zustande kam und auch die Prämierung landesweit erfolgte. Der badische ECOVIN-Vorsitzende Paulin Köpfer zeigte besondere Freude über den gemeinsamen Auftritt, und auch Kilian Schneider, der Präsident des Badischen Weinbauverbands hob besonders diese Kooperation hervor. Nach seiner Einschätzung ist der Bioweinbau längst Standard, viele Elemente der Biowinzer seien von konventionellen Erzeuger bereits übernommen worden.
Während für Schneider der Schwerpunkt der kommenden Jahre mehr im Bereich der Regionalität liegt, betonte Lotte Pfeffer-Müller, die ECOVIN-Bundesvorsitzende, dass nach ihrer Einschätzung der Begriff Nachhaltigkeit die zentrale Rolle spielen werde. Und Christian Eichert, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AÖL) Baden-Württemberg zeigte sich überzeugt, dass man mit dem „Input” an den Minister noch viele gute Ideen umsetzen könne. Freiburgs Umwelt-Bürgermeisterin Gerda Stuchlik freute sich besonders, dass die Biowinzer sich von Anfang in Freiburg präsentierten, und dass sie damit zunehmend mehr Erfolg haben.
Die größte regionale Biowein-Messe erfreute sich regen Zuspruchs, auch die Veranstaltungen des Rahmenprogramms, das vom Freiburger Slow Food Convivium organisiert wurde, stieß auf großes Interesse.Prämierung der Besten Bioweine Baden-Württemberg 2012
Anschließend wurden die Besten Bioweine Baden-Württemberg 2012 in Freiburg prämiert. Erstmals waren bei der jährlich stattfinden Prämierung in Baden auch die württembergischen Bio-Erzeuger vertreten. Fast 300 Bioweine und -Sekte hat eine unabhängige Jury am 2. Mai verkostet, jetzt wurden die Siegerweine im Historischen Kaufhaus in Freiburg vorgestellt. Präsentation und Prämierung eröffnen damit den baden-württembergischen ÖkoSommer 2012.
Ein Blick auf die Ergebnisse zeigt bereits, dass sich Badener und Württemberg nichts geschenkt haben. Gemessen an der Teilnehmerzahl sind die schwäbischen Biowinzer gut vertreten: Mit neun Weinen von vier Erzeugern steht die Region gleich an zweiter Stelle hinter dem Markgräflerand, das mit 11 Siegerweinen von sieben Erzeugern am besten abschnitt. Der Kaiserstuhl ist mit sechs Weinen von vier Erzeugern die dritte größere Region. Aus Freiburg kamen noch zwei Siegerweine, aus dem Breisgau und vom Bodensee noch jeweils einer.
Die 30 Besten Bioweine wurden nicht nur erstmals landesweit prämiert, es sind damit auch zum ersten Mal die vier ökologischen Anbauverbände vertreten, die auch bei der landesweiten ECOVIN-Präsentation dabei sind: ECOVIN, Bioland, Demeter und Naturland. In Freiburg vertreten war auch Ecoland durch seinen baden-württembergischen Geschäftsführer Christoph Zimmer, auch wenn Weinbau in diesem Verband keine Rolle spielt.
Prämiert wurden die Bioweine in Kategorien, die sich auf die Speisenfolge eines Menüs beziehen, vom Aperitif bis zum Dessert. Eine Sonderkategorie bildeten die Weine aus neuen, pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, die den Biowinzern wegen ihrer umweltfreundlichen Handhabung besonders am Herzen liegen.
Die Verteilung der Prämierungen zeigt recht deutlich die Ausgewogenheit der Regionen, die je nach Teilnehmerzahl auch bei den Prämierungen vertreten sind. Trotzdem gibt es wie in jedem Jahr einige Betriebe, die herausstechen und gleich mehrere Auszeichnungen errangen. So brachten es die Weingüter Rieger (Buggingen-Betberg), Schäfer-Heinrich und Andreas Stutz (beide Heilbronn) gleich auf drei Siegerweine, die Betriebe Mißbach (Ebringen), Zähringer (Heitersheim), Rinklin (Eichstetten), Pix (Ihringen) und Hohenbeilstein (Beilstein) können gleich jeweils zwei Siegerurkunden mit nach Hause nehmen.
Eine fachkundige und unabhängige Jury hatte am 2. Mai in Freiburg fast 300 Weine verkostet. Matthias Wolff vom Beratungsdienst Ökologischer Weinbau (Staatliches Weinbauinstitut Freiburg) hatte die Verkostung wie schon in den Vorjahren geleitet, organisiert wurde sie vom ECOVIN-Regionalverband Baden und der Bioland-Weinbaugruppe Baden.
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