Die Biowinzer, die für die Besten Badischen Bioweine 2010 ausgezeichnet wurden. Klicken Sie auf das Bild für eine größere Ansicht.
16. ECOVIN-Präsentation Baden in Freiburg- Viel Anerkennung für 25 Jahre Bioweinbau und ein noch größeres Angebot
FREIBURG. Mehr Bioweine gab es nie bei der ECOVIN-Präsentation Baden: Rund 250 Bio-Weine und -Sekte wurden am 15. Mai im Historischen Kaufhaus angeboten. Belohnt wurde das große und vielfältige Angebot durch mehr Besucher und die Anerkennung der Gastredner.
Der Respekt durch die Arbeit in 25 Jahren Bioweinbau zog sich wie ein roter Faden durch die Ansprachen der Gäste: Otto Neideck, Erster Bürgermeister der Stadt Freiburg, zeigte sich stolz auf die Badener Biowinzer, die die größte Gruppe der ECOVIN-Regionalverbände stellen. Kilian Schneider, neu gewählter Präsident des Badischen Weinbauverbands und selbst Weinbaumeister, versicherte sich auch weiterhin der Unterstützung der Biowinzer, die in den vergangenen Jahrzehnten viel für den Weinbau getan hätten.
Christa Brockhaus-Henzler vom baden-württembergischen Bioland-Verband konnte die Leistungen als Bio-Erzeugerin aus eigener Erfahrung schätzen und Mats Johanssen von Slow Food Freiburg fragte, warum nach diesen 25 Jahren noch immer die Biobetriebe ihre Arbeitsweise dokumentieren müssen und nicht im Gegenteil der Einsatz von Herbiziden und Pestiziden dieser Kontrolle unterliegt. Auch Lotte Pfeffer-Müller, die Vorsitzende des ECOVIN-Bundesverbandes wunderte sich über den immer noch weit verbreiteten Spritzmitteleinsatz („Wir haben doch bewiesen, dass es auch ohne geht“), stellte aber versöhnlich in Aussicht, dass eine Feier des 50jährige Bestehen vielleicht gar nicht mehr nötig ist: „Wenn dann alle biologisch arbeiten, sind wir Biowinzer auch nichts Besonderes mehr“.
Bei so viel Lob blieb Paulin Köpfer, dem Vorsitzenden von ECOVIN Baden, kaum noch Raum, selbst die Erfolgsgeschichte der Biowinzer aufzuzeigen. Dafür formulierte er Perspektiven für die nächsten 25 Jahre, die auch nicht aussparten, was man noch besser machen könnte. Der Einsatz der pilzwiderstandsfähigen Rebsorten zum Beispiel, der Biowinzer wegen der besonders umweltfreundlichen Produktionsmethoden besonders am Herzen liegt, könne den Verbrauchern noch besser vermittelt werden, berichtete er.
Weine der auch nach mehreren Jahren noch relativ unbekannten Rebsorten wie Regent oder Johanniter seien noch nicht auf die Resonanz gestoßen, die sie verdienten. „Da müssen wir weiterarbeiten, die Verbraucher noch besser informieren und auch an der Weitentwicklung der Weine arbeiten“, formulierte er eines der Ziele für die Zukunft. Bang ist ihm um das Wachstum der Biowinzer nicht: Nach einer kurzen Phase der Stagnation verzeichne man jetzt wieder Mitgliederzuwachs, berichtete er.
Bis in die Nacht hinein strömten Weinfreunde durch das historische Ambiente des Kaisersaals, in dem an 34 Ständen 250 Bio-Weine und -Sekte probiert werden konnte. Dank den – anlässlich des Jubiläums – anwesenden Gästen aus allen deutschen Anbaugebieten konnte man sich nicht nur einen Gesamteindruck fast aller badischer Bioweine verschaffen, sondern auch einen Vergleich mit anderen Anbaugebieten anstellen. Auch die Sonderverkostungen, die Mitglieder des Freiburger Slow Food Conviviums im Rokokosaal ausrichteten, erfreuten sich regen Zuspruchs, ebenso wie die Sonder-präsentation der Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten im Foyer.