Kilian Schneider, Präsident des Badischen Weinbauverbands, zog in dieser Woche Bilanz über den Weinbau 2016: Der Weinbau gehörte 2016 zu den Gewinnern, berichtete er in Freiburg. Allerdings ging der Weinbaupräsident auch auf die Sorgen der Biowinzer ein. Der ökologische Weinbau habe „ein äußerst bescheidenes Jahr erwischt“.
Die Ernte sei hier um 30 Prozent schlechter ausgefallen als im Vorjahr, bei einigen Betrieben habe es sogar einen Totalausfall gegeben. Schneider führte auch die Ursachen dafür auf: Biowinzer dürfen zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus nur noch Kupfer einsetzen. Gerade diese Pilzkrankheit hatte im vergangenen große Probleme bereitet.
Das EU-Verbot eines phosphathaltigen Mittels, das speziell für den Ökoweinbau und die Bekämpfung des Falschen Mehltaus entwickelt worden war, machte den Biowinzern schwer zu schaffen. Zumal auch der Einsatz von Kupfer begrenzt ist.
Schneider ging auch auf Überlegungen in Brüssel ein, auch Kupfer zu verbieten. Der Einsatz des Weinbauverbands, der Ökoweinbauverbände und der Landesregierung sei bislang erfolglos geblieben. Alle Beteiligten hoffen jetzt, am Dienstag, 31. Januar, die EU-Kommission mit einem neuen Gutachten zu überzeugen.
Unterstützung zeichnet sich auch bei der Landesregierung ab. Das baden-württembergische Landwirtschaftsministerium wird in der regionalen Presse so zitiert, dass es Ziel sei, die wachsenden Bio-Märkte verstärkt aus Baden-Württemberg zu bedienen.