Eine erste Umfrage unter den badischen Winzern ergab große Zufriedenheit mit dem neuen Jahrgang. Demnächst mehr Details auch aus den einzelnen Gebieten. Derzeit blubbern die gärenden Weine (durch das entweichende CO2) vor sich hin, manche Tanks werden mit kühlem Wasser auf der optimalen Temperatur gehalten.
Herbstveranstaltungen der badischen ECOVIN-Winzer
Jetzt im Herbst werden sie auch wieder nach außen hin aktiv, die badischen Biowinzer:
Das Weingut Harteneck beglückt die Bioweinfreunde im hohen Norden und ist am 27. und 28. Oktober mit einer Weinprobe im Badischen Weinhaus Michael in Hamburg.
Das Heitersheimer Weingut Zähringer veranstaltet am 16. November im Weingut in der Johanniterstraße ein Genuss-Seminar zum Thema Wein und Schokolade (22,50 Euro, Anmeldung erforderlich).
Bio-Vulkanwein bei einer Blog-Rallye
Mario Scheuermann vom Drinktank richtete die vierte Blog-Rallye, dieses mal zum Thema „Vulkanweine“. Auf www.bestebioweine.de wurde dazu der Spätburgunder Rosé 2006 vom Weingut Richard Schmidt in Eichstetten am Kaiserstuhl vorgestellt.
Wer sich für as Thema interessiert: Es waren sowohl weitere Bioweine als auch weitere Weine vom Kaiserstuhl als Vulkangebiet im Rennen.
Plaza Culinaria in Freiburg vom 2.-4. November
Vom 2. bis 4. November findet wieder die Plaza Culinaria in Freiburg statt. Und auch in diesem Jahr beteiligen sich wieder badische ECOVIN-Erzeuger an der Genussmesse, die jedes jahr ein größeres Publikum anzieht.
Hubert Lay und Andreas Dilger sind am Gemeinschaftsstand von SlowFood vertreten und bieten dort ihre Bioweine an.
Flammkuchen und Zwiebelkuchen
Wer in diesen Tagen durch die badischen Ortschaften gefahren oder spaziert ist, dem ist unweigerlich irgendwann der Geruch von Zwiebelkuchen in die Nase gestiegen. Der Herbstklasssiker darf zur Lesezeit in keiner Strauße und bei keinem Weinfest fehlen. Angeboten wird er mit oder neuen Wein, meistens schön dick und warm. Und oft genug haben ihn nicht die fleißigen Landfrauen gebacken, sondern es handelt sich um ein Halbfertig-Produkt.
Wer zu den zahlreichen Menschen gehört, denen der Zwiebelkuchen nicht allzu gut schmeckt (oder guttut) und wer einen Begleiter nicht nur zum neuen Wein sondern auch zu den gereiften Weinen sucht, der sollte die badische Spezialität des Rahmkuchens bzw. des elsässischen Flammkuchens mal probieren.
Die Zutaten sind in fast jedem Haushalt sowieso vorhanden: Schmand oder Creme fraiche, Mehl und Hefe, Zwiebeln (allerdings viel weniger als für einen Zwiebelkuchen) und Speckwürfel.
Eines der zahllosen Rezepte, die man im Internet findet ist dieses hier, und es lässt sich leicht und schnell zubereiten. Auch für eine kleine Weinprobe mit Freunden und Bekannten ein idealer Begleiter.
Einziges Manko: Meistens hat man zu wenig davon gebacken…
Lese-Fortschritt
Teils abgeschlossen, teils noch im Gange ist die Lese am Kaiserstuhl. Bei sommerlichen Temperaturen am Tag der deutschen Einheit konnten Mensch und Rebe noch einmal Sonne und Wärme tanken. Die Aufnahmen entstanden in Eichstetten am Kaiserstuhl.
Sonnen-Herbst
Das sonnige, warme Wetter hält an zumindest zu diesem Wochenende. Ein Spaziergang durch die Reben zeigt zwar, dass schon viel, aber nochnicht alles gelesen wurde. Ein paar Trauben versuchen der Sonne weitere Oechsle abzutrotzen…
Herbstaktivitäten bei badischen Bio-Weingütern
Schon am Wochenende vom 16. September fand im Heitersheimer Weingut Zähringer die Nordic-Walking-Veranstaltung statt mit einem Imbiß in den Bio-Rebbergen. Mehr als 30 Walker hatten sich am Nordic Walking und Talking (es wurde viel geplaudert) beteiligt und die zweistündige Tour mit einer Weinverkostung in der Heitersheimer Sonnhohle abgeschlossen, berichtet Betriebsleiter Paulin Köpfer.
Auf der Website des Schliengener Weingutes Harteneck kann man sich Bilder der Lese ansehen und zwei aktuelle Herbstweinpakete in rot (54 Euro) und weiß (48 Euro) bestellen.
Die besten badischen Bioweine 2007 im Gourmetmenü
VOGTSBURG. Ein Sieben-Gänge-Menü hat der Kaiserstühler Gastronom Lothar Koch für die Besten Badischen Bioweine 2007 maßgeschneidert: Am 3. Oktober um 19 Uhr kann man eine Auswahl die-ser Siegerweine zu hausgebackener Wachtelterrine oder gebratenem Welsfilet probieren. Organisiert haben die Veranstaltung ECOVIN Baden und das SlowFood-Convivium Freiburg, die beide auch die Bioweinverkostung der Besten badischen Bioweine im Frühjahr organisiert hatten, sowie deren Präsentation im Freiburger Colombi.
Der Preis für das Sieben-Gänge-Menü inklusive der Weine, Mineralwasser und Kaffee beträgt 80 Euro pro Person. Anmeldung im „Gasthaus zum Kaiserstuhl“, Tel. 07662-237.
Ein „Cuvée sans frontière“ aus Baden und dem Elsaß
Wolfgang Zähringer, François Meyer und Paulin Köpfer (von links).
HEITERSHEIM. Die Orte liegen nur 50 km Luftlinie auseinander, aber dazwischen liegen Welten: In Heitersheim im Markgräflerland produziert das Weingut Zähringer deutsche Bioweine, in Blienschwiller im Elsass wachsen die Trauben von François Meyer. Deutscher und französischer Wein, biologisch und konventionell erzeugter – das kommt höchstens im Supermarkt irgendwie zueinander. Falsch: Am 22. September lesen die beiden Winzer elsässischen Riesling und badischen Grauburgunder, um daraus ein „Cuvée sans frontiere“ zu produzieren.
Und weil jeder ein waschechter Winzer ist, will natürllich auch jeder „sein“ Cuvée machen: Also fahren nicht nur die Rieslingtrauben über den Rhein ins Badische, sondern auch die Grauburgundertrauben ins Elsaß. Wenn man die gemeinsame Sache auf die Spitze treiben möchte, so schmunzelt der badische Betriebsleiter Paulin Köpfer, „dann machen wir aus den beiden Cuvées noch mal ein drittes: Das trägt dann die Handschrift beider Betriebe aus Rebberg und Keller“.
Ausgebrütet hat diese Idee Wolfgang Zähringer, bei einem Ausflug ins Elsass. Der Begriff „Cuvée sans frontière“ ist vorerst nur ein Arbeitstitel, der Wein wird nachher vielleicht einen anderen Namen bekommen. Und gestartet wird der Austausch mit jeweils 500 kg Riesling- und Grauburgundertrauben, aus denen Tafelweine entstehen werden. Kein großes, überregionales Produkt also, sondern mehr ein symbolisches, grenzüberschreitendes Werk zweier Seelenverwandter, die sich dem Weinbau verschrieben haben. Der Erlös aus den gerade mal 2.000 Flaschen wird einem guten Zweck zugeführt werden.
Die Voraussetzungen für ein gelungenes Cuvée sind gut: Die Meyers betreiben in ihren Rebbergen nahe Sélestat schon seit dem 16. Jahrhundert Weinbau. Und der Grauburgunder aus der Heitersheimer Sonnhohle verkörpert nicht nur die lange Tradition des Weinbaus der Zähringerfamilie, sondern auch die Pionierleistungen im Bioweinbau: Seit 1987 wird diese Parzelle biologisch bewirtschaftet, so lange wie kaum irgendein Bioweinberg.
Die elsässische Tageszeitung hat bereits über das Vorhaben berichtet und dem „Cuvée franco-allemande“ eine ganze Seite gewidmet – streng ausgewogen in Text und Bild je zur Hälfte dem deutschen und dem elsässischen Winzer. Bei der (französischen) Beschreibung des Vorhabens mussten die elsässischen Journalisten freilich auf deutschen Wortschatz zurückgreifen: Dies sei das Entstehen einer „Cuvée symbolique“ schrieben sie, und nicht etwa „une Schnapsidee“.